

Yavindra
Wurzelmutter und Herz der Wildnis
Yavindra, Wurzelmutter, Göttin der Hexen, der freien Liebe und der ungezähmten Natur
Element: Erde
Symbol: Drei ineinander verschlungene Ranken
Darstellung: Wilde Frau mit langem, verfilztem Haar, bekleidet mit einem Kleid aus Blättern und Blüten, umgeben von Krähen, Schlangen oder Dornenranken. Ihre Augen leuchten in tiefem Grün, ihr Gang ist lautlos wie wachsendes Wurzelwerk.
Assoziationen: Naturmagie, Hexenkunst, freie Liebe, Fruchtbarkeit, geheimnisvolle Weisheit, Schutz der Kinder, Flüche gegen Unterdrücker
Typisches Gebet:
„Yavindra, Mutter Blatt und Dorn,
du webst das Wilde, frei geboren.
Lass mich sehen, was verborgen liegt,
wo Wurzel flüstert und Herz sich wiegt.“
Feiertag: 3. Yavindra – Nacht der Knoten – Hexen tanzen in Wäldern um Feuer, flechten Zauber in Bänder, binden Schwüre und lassen Wünsche mit dem Wind davontragen.
Heiliger Gegenstand: Ein aus drei Pflanzen geflochtener Rankenring, der niemals verdorrt, solange er im Dienst der Wurzelmutter getragen wird.
Yavindra, die Göttin der Hexen, der freien Liebe und der ungezähmten Natur, ist die Göttermutter des Pantheons. Aus dem ersten Wurzelgeflecht der Welt geboren, noch ehe die Zeit gezählt wurde, brachte sie nicht nur Leben in die Erde, sondern auch Verlangen in die Herzen. Als Gefährtin Halgars ist sie nicht nur Quelle des Wachstums, sondern auch Ursprung göttlicher Kraft – die wilde, urige Gegenspielerin der Ordnung. Ihre Kinder – Korvia, Elaria und Myrron – tragen jeweils einen Aspekt ihres Wesens: die Leidenschaft, die Freiheit, die Wandlung.
Schon in den ältesten Liedern wird erzählt, wie Yavindra einem sterbenden Wald neues Leben einhauchte, indem sie ihr eigenes Blut in den Boden gab. Aus dieser Opfergabe wuchsen die ersten Hexen – nicht aus Fleisch, sondern aus Blüte, Dorn und Geist. Ihnen gab sie nicht Macht, sondern das Wissen, wo sie liegt: im Wind, im Kreisen der Vögel, im Flüstern der Pilze.
Yavindra ist keine sanfte Mutter im klassischen Sinn – sie ist wild, instinktiv, tief verwurzelt. Ihre Liebe ist frei, ihre Moral nicht in Gesetze gegossen, sondern in Lebenszyklen. Wer den freien Willen unterdrückt, die Natur ausbeutet oder Kinder entreißt, zieht sich ihren lautlosen, doch unaufhaltsamen Fluch zu – er wächst langsam, wie eine Ranke durchs Herz.
Ihre Heiligtümer stehen nicht auf Straßen, sondern in Wäldern, Sümpfen oder Gärten voller wucherndem Leben. Ihre Priesterinnen – oft Hexen, Seherinnen oder Kräuterfrauen – sprechen nicht laut, sondern wirken leise. Ihre Feste sind ekstatisch, ihre Riten fließend, ihre Wahrheit wandelbar. Und doch kennt jedes Kind in dunkler Stunde das geflüsterte Bitten: „Wurzelmutter, schütz mich!“
„Wo Rinde bricht, da heil ich nicht. Wo Liebe keimt, da wache ich“,
heißt es im dritten Lied der Nachtwinde – den geheimen Gesängen der Töchter Yavindras.